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Leutschachhütte – zwei Tage unterwegs im Uri

Hoch oben thront die Leutschachhüte, eingebettet zwischen den tiefblauen Seen Nider- und Obersee. Erreichen kann man dieses Juwel nur aus eigener Kraft, doch es lohnt sich!

Person begrüsst den Sonnenaufgang auf der Leutschachhütte

Tag 1

«Bitte einsteigen», heisst es freundlich an der Talstation in Intschi, wo das kleine, feuerrote Bähnchen mit Platz für 8 Personen wartet. Für 16.- kann bereits ein Retourticket gebucht werden, das auch am nächsten Tag noch gültig ist. Auch sehr sympathisch: In Intschi stehen gratis Parkplätze zur Verfügung, wo das Auto für zwei Tage stehen kann. Nach der Fahrt über schwindelerregende Höhen, erreicht man bald den Arnisee. Ein wunderschöner See und perfektes Ausflugsziel für Tagestouristen.


Bald verlässt man aber den Trubel und findet sich im wilden Leitschachtal wieder. Dem wilden Leitschachbach entlang, geht es im Talboden stets leicht bergauf. Wir erlebten diesen Teil auf unserer Wanderung mit nebliger und regnerischer Stimmung, was uns gefühlt in den hohen Norden versetzte. Hinter jedem Stein haben wir problemlos einen Kobold vermutet und wären Feen über den Bach geschwebt, dann hätte uns das nicht überrascht. Rund 1.5 Stunden wandert man durch diese surreale Umgebung, manchmal mit Blick auf die hoch aufragenden Berge rundherum, stets das Getöse des Leitschachbach im Ohr.



Am Ende des Tals befindet sich der Talkessel Furt mit der Alphütte Leutschach. Eine Tafel erzählt die Sage vom Ort – die erzählen wir aber hier nicht, sondern empfehlen wir auf dem Weg selber zu lesen. Ein kurzer Trinkstopp ist hier sehr zu empfehlen, denn ab jetzt geht es steil berghoch: 400 Höhenmeter auf einem Kilometer Distanz müssen überwunden werden. Der Weg schlängelt sich in die Höhe, im Zickzack durch die Felsen. Er ist aber sehr gut ausgebaut und, bis auf eine, mit Ketten gesicherte Stelle, wenig ausgesetzt. Nach ungefähr drei Viertel der Tour folgt dann der erste Blick auf den blau leuchtenden, funkelnden Nidersee. Kein Künstler, kein Modehaus und kein Foto können dieser Farbe gerecht werden. Ein Besuch der Leutschachhütte lohnt sich schon nur deswegen!


Ab dem Nidersee – man denkt man sei bereits oben – steigt es noch einmal fies an bis zur Hütte. Doch dort angekommen sind aber jegliche Strapazen vergessen. Mit einem feinen Znacht (und einmaligem Dessert), Blick auf Berge und blauer See, lässt sich der Tag perfekt ausklingen.


Person geniesst die Sicht auf den Bergsee vor der Leutschachhütte

Tag 2

Der Folgetag meldet sich dann mit einem Sonnenaufgang, für den es sich lohnt, den Wecker früh zu stellen. Die Berge sind in goldenes Licht getaucht, der See funkelt wie am Tag zuvor und die Sonnenstrahlen wärmen langsam die Wangen. Nach dem stärkenden Frühstück heisst es dann wieder Rucksack packen und los geht’s.


Direkt hinter der Hütte startet der Panoramaweg zum Sunniggrätli, der mit rund 2 Stunden Wanderzeit angegeben ist. Vorab: Wer diesen Weg einschlägt, muss trittsicher und schwindelfrei sein! Stets auf der Höhe, schlängelt sich dieser Weg ob dem Talkessel Furt entlang. Teilweise sind die Stellen ausgesetzt und der Boden mit Geröll übersät, die Füsse müssen auf jeden Fall sicher gesetzt werden. Die Mutigen werden jedoch belohnt. Sobald man das Sunniggrätli erreicht, wo sich fantastische Felsformationen vor noch imposantere Berggipfel schieben, sind alle Anstrengungen vergessen.


Person wandert in mystischer Nebelstimmung

Ein letzter Kraftakt und schon erreicht man die Sunniggrathütte. Eine kleine Hütte mit Platz für 25 Personen und einer abwechslungsreichen Karte. Wer hatte denn schon einmal Chai Latte in einer SAC-Hütte? Wir waren begeistert. Nach dem stärkenden Chai folgt dann bereits der Abstieg. Und der hat es wirklich noch einmal in sich. Zu Beginn noch nicht so steil windet sich der Weg erst durch eine Art Moorlandschaft, bevor es dann wirklich steil in den Wald geht. Über Wurzeln und Tritte steigt man stetig hinab. Erst auf halbem Weg sieht man dann wieder den Ausganspunkt Arnisee. Die Knie beginnen bereits zu schlottern – dann ist es aber auch schon vorbei. Am Arnisee kann man dann die Füsse im kühlen Nass entspannen, eine Cervelat grillieren oder im Restaurant mit einem Bier auf die gelungen Tour anstossen. Im Anschluss geht es mit dem Retourticket (unbedingt aufbewahren) wieder zurück nach Intschi.


Sunniggrätlihütte in Nebelstimmung

Hinweis: Wer nicht gerne runterläuft, der sollte die Tour unbedingt in umgekehrter Richtung laufen. Der Weg ab der Sunniggrathütte zum Arnisee fällt wirklich steil ab. Wer viel Energie hat, kann die Tour auch in einem Tag absolvieren – dann ist ebenfalls die Umkehr-Variante zu empfehlen: Erst den steilen Anstieg zur Sunniggrathütte, dort einen Stopp mit Stärkung einlegen, dann via Sunniggrätli zur Leutschachhütte fürs Zmittag & einen Hüpfer in einen der Seen, bevor dann der gemütliche Abstieg zum Arnisee in Angriff genommen werden kann.

 

Start

Bergstation Intschi-Arnisee

Ziel

Bergstation Intschi-Arnisee

Länge

Tag 1: 5.6 km

Tag 2: 7.7 km

Höhenmeter

Tag 1: 850 Hm

Tag 2: 250 Hm (und 1100 Hm runter)

Dauer

Tag 1: 2.5 Stunden

Tag 2: 3 Stunden

Erreichbarkeit

öV oder Auto bis Haltestelle Intschi, Seilbahn

Verpflegung

Am Arnisee, Alphütte Leutschach, Leutschachhütte, Sunniggrathütte



Der Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Lucerne Tourismus und Andermatt Tourismus.

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